Christoph Klein ist unser neuer Prädikant in der Kreuzkirche Lüdenscheid

15.06.2021, 19:25

Als engagierter und beliebter Jugendreferent trägt die Jugendarbeit bis zum heutigen Tag seine prägende Handschrift. Parallel begann er ein Studium der sozialen Arbeit in Bochum und ist seit seinem erfolgreichen Abschluss 2009 zudem der Gemeindepädagoge der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid.

Wer Christoph kennt, weiß, dass es bei ihm keinen Stillstand gibt. Sein Herz schlägt für Jesus. Es ist ihm wichtig, die gute Botschaft zu verkündigen. Auch von der Kanzel aus. Auf meine Frage, warum er die Prädikanten-Ausbildung absolviert hat, antwortet er daher auch:

„Ich predige einfach sehr gerne. Das habe ich ja auch als Gemeindepädagoge schon oft gemacht. Als Prädikant darf ich jetzt auch Taufen, Trauung und Beerdigungen ausführen und das Abendmahl austeilen. Zudem darf ich nun offiziell einen Talar tragen, was mir und auch den Menschen, denen ich in der Kirche diene, mehr Sicherheit gibt. Sie sehen schon an dem Talar, dass da jemand mit ihnen spricht, der den offiziellen Auftrag dazu hat.

Um Prädikant zu werden wird man ja noch einmal richtig geschult. Durch Corona verzögert hat das Ganze bei mir etwas länger gedauert. Wir hatten in den letzten anderthalb Jahren dreimal einen Kurs, der über eine volle Woche ging. Wir bekamen zudem Hausaufgaben auf, z.B. das Schreiben von Predigten. Vor drei Monaten durfte ich dann einen kompletten Probegottesdienst halten. Und dazu noch vor unserem Superintendenten Dr. Christof Grote. Der sagte glücklicherweise: „Herr Klein, Sie machen das ganz ordentlich. Sie dürfen jetzt Prädikant werden.“ Das hat mich schon sehr gefreut.“

Wenn man das Wort „Prädikant“ googelt, erhält man folgende Auskunft: „Prädikanten (lateinisch praedicare ‚predigen‘) sind Absolventen einer speziellen theologischen Unterrichtung. Sie bearbeiten vorliegende oder verfassen selbstständig eigene Predigten und dürfen innerhalb der evangelisch-landeskirchlichen Gemeinden frei verkündigen. Ihr Dienst ist prinzipiell ehrenamtlicher Natur.“ (Quelle: Google)

Die Idee, die dahintersteht ist, dass Ehrenamtliche Aufgaben des Pfarrers übernehmen, was zur Entlastung für den Pfarrer und die Gemeinde führt. Gerade in Zeiten, in denen viele Pfarrer mehr als eine Gemeinde betreuen, eine durchaus sinnvolle Maßnahme. In Zukunft wird es wahrscheinlich noch wichtiger sein, Prädikanten auszubilden, um entstehende Lücken zu schließen. Ein Beispiel: Wenn z.B. eine Taufe ansteht und der zuständige Geistliche ist zeitlich nicht in der Lage, sie an dem gewünschten Termin durchzuführen, muss man sie nicht mehr absagen, sondern kann auf die Prädikanten zurückgreifen. Ein tolles Engagement der vielen Ehrenamtlichen und dazu eine ganz schöne Herausforderung. Einfach einmal als Laie einen kompletten Gottesdienst zu gestalten - dazu gehört schon eine Menge Mut. Christoph sagt dazu:

„Ich war am 6. Juni schon ein wenig aufgeregt, weil es ein besonderer Gottesdienst war. Dazu kam, dass wir ja seit langer Zeit wieder echte Menschen in der Kirche sitzen hatten und mit ihnen gemeinsam Gottesdienst feiern durften. Das war wirklich schön und ermutigend. An diesem Sonntag wurde es ja dann auch tatsächlich offiziell. Das war der Gottesdienst, mit dem ich verbindlich in das Amt eingeführt wurde. Der formale Teil erfolgte durch den Superintendenten Dr. Grote, Pfarrer Eckart Link und unsere Prädikantin Susanne Wippermann. Meine Freunde Johannes Seidel und Marcel Brodowski haben dann noch für mich gebetet und mir ein Bibelwort zugesprochen, das mich zusätzlich ermutigt hat.  Seitdem darf ich nun auch den Talar tragen. Der Superintendent meinte übrigens: „Willkommen im Club.“ Er hat wirklich Humor, was ihn mir noch sympathischer macht.

Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen durch dieses Amt, da ich gerne predige und ein großes Herz für den pastoralen Dienst habe. Es ist daher für mich keine zusätzliche Belastung. Das Gute an diesem Dienst ist ja zudem, dass keinerlei Druck ausgeübt wird und ich es mir freiwillig aussuchen kann, was ich zeitlich schaffe und was nicht.

Für die Zukunft wünsche ich mir jetzt erst einmal generell, dass die Menschen schnell wieder alle in Präsenz zurück in die Kirche kommen. Dass alles wieder normal ist und ich in meine neuen Aufgaben hineinwachse. Ich hoffe, dass wir als Gemeinde an Jesus dranbleiben und gemeinsam mit ihm voller Zuversicht in eine gute Zukunft gehen. Das wäre tatsächlich mein größter Wunsch. Alles andere wird sich zur rechten Zeit finden. Da bin ich mir sicher.“

Interview: Iris Kannenberg
Bilder: Rainer Bien

 


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